Liebes Wespen-Forum
Ich wohne seit mehreren Jahren in einem ziemlich alten Haus mit Garten in Waldesnähe. Entsprechend habe ich regelmässig Begegnungen mit verschiedensten Insekten im und ums Haus - sowohl angenehme als auch unangenehme - da es viele Ritzen und undichte Stellen hat, wo sich kleine Krabbler einnisten können. Bisher bin ich jedoch immer gut mit meinen kleinen Mitbewohnern zu Recht gekommen. Dieses Jahr bereiten mir jedoch die Wespen ein wenig Kopfzerbrechen:
Da ich in einer WG wohne ist mein Zimmer zugleich Schlaf- und Arbeitszimmer. Es befindet sich im oberen Stockwerk, also unter dem Dach. Das Dach ist in einem relativ dürftigen Zustand, weshalb es unzählig viele Stellen gibt an denen Wespen einfliegen können. Es handelt sich dabei um ein kalten Dachaufbau mit einer runtergehängten Gipsdecke. Ich habe bereits im Frühling bemerkt, dass an verschiedenen Stellen Wespen unters Dach fliegen. Da ich tendenziell kein Problem mit diesen kleinen Mitbewohnern habe - ja sie eigentlich sogar begrüsse, da sie die Schädlinge aus meinem Garten verputzen - habe ich mir nicht viel dabei gedacht und habe sie einfach passieren lassen (sie flogen nie in mein Zimmer und haben mich auch sonst nicht belästigt). Da unser Haus an einem Hang steht ist die vordere Seite des Daches (da wo sich mein Zimmer/Fenster befindet) von aussen auch kaum zu erreichen, da es vom Boden gute 10m hinauf zum Dach sind. Die Löcher zu verschliessen wäre mir also sowieso nicht möglich gewesen. Ausserdem wäre es sinnlos, da dieses Haus sowieso nicht mehr dicht zu bekommen ist.
Der Wespenstaat, der sich nun dieses Jahr da unter dem Dach angesiedelt hat ist mittlerweile zu einer beträchtlichen Grösse herangewachsen. Ich habe keinen Zugang zum Nest und kann es deshalb nicht sehen, ich schliesse jedoch auf ein grosses Volk, da ich die Menge an Tieren beobachten kann, die täglich ein- und ausfliegen. Ich gehe von der Gemeinen oder der Deutschen Wespe aus.
Vor etwa 2 Wochen habe ich dann angefangen Geräusche in meiner Decke wahrzunehmen. Es hört sich teilweise an wie Knabbergeräusche, manchmal wie runterfallende Wassertropfen. Ich bin mir deshalb ziemlich sicher, dass sich das Wespennest auf der runtergesetzten Gipsdecke befindet, welche meine Zimmerdecke bildet. Ich bin erstaunt wie gut ich die Wespen hören kann. Wenn ich genau unter der Stelle stehe, wo sich das Nest hinter der Decke befindet hört es sich so an als würde uns nur etwa 1cm Decke voneinander trennen. Ich habe jedoch draussen auch schon Wespen beobachtet die wirklich laut an irgendwelchen Materialen geknabbert/"geschabt" haben, mir ist also bewusst, dass diese kleinen Tierchen ganz schön laut sein können.
Ich bin mir des Wespenzyklus' bewusst und weiss, dass sie im Herbst absterben und das Nest nächstes Jahr nicht mehr besiedeln werden. Und da ich mit den kleinen Nützlingen eigentlich auch keine Probleme habe, möchte ich sie ungern vergiften o.ä. lassen. Das Knabbergeräusch ist aber doch ziemlich laut, was mich ein wenig beunruhigt. Ich kann grundsätzlich damit leben, da die Geräusche v.a. laut sind, wenn es draussen heiss ist und nachts verstummen. Tagsüber kann ich auch mit Kopfhörern arbeiten.
Ich frage mich jedoch, ob die Gefahr besteht, dass sich der Wespenstaat durch die Gipsdecke frisst oder das Nest plötzlich durch die Decke bricht, was natürlich potenziell sehr gefährlich sein könnte. Im Netz habe ich konfligierende Informationen zu dem Geräusch gefunden: Manche meinen es handle sich dabei um Fress-/Bautätigkeit der Wespen, was wohl bedeuten würde, dass sich die Wespen an der Gipsdecke zu schaffen machen. Andere meinen es handle sich um das Geräusch der Larven, die an den Zellwänden reiben, um auf sich aufmerksam zu machen (dass sie Nahrung/Kühlung brauchen).
Die einzige Möglichkeit an das Nest heranzukommen wäre, die Wand aufzuspitzen; kein Estrich führt zu dieser Stelle. Natürlich bin ich mir bewusst, dass das keine Option ist, da einem dann wohl ein riesiges Wespennest auf den Kopf fallen und hunderte Wespen in meinem Zimmer herumschwirren würden (davon abgesehen, dass man dann wohl eine neue Decke machen müsste oder evtl. sogar noch weitere bauliche Massnahmen nötig werden).
Deshalb bin ich nun auf dieses Forum gestossen und möchte mal bei den Wespenexperten hier nachfragen was ihr meint:
- Handelt es sich bei dem Geräusch um die Larven oder um die Bautätigkeit der Wespen? Oder vielleicht auch beides?
- Wie schätzt ihr die Gefahr ein, dass sich der Wespenstaat durch die Decke frisst und mir plötzlich ins Zimmer fällt?
- Wie viel wächst das Nest jetzt Mitte August noch?
Am liebsten wäre es mir, das Nest einfach zu belassen. Mit dem Geräusch an sich kann ich wie gesagt umgehen. Mit der Unsicherheit, ob ich plötzlich hunderte aufgebrachte Wespen im Zimmer habe jedoch weniger.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Falls ich gewisse Aspekte meines Dilemmas noch weiter erläutern soll, lasst es mich wissen
Vielen Dank schonmal im Voraus für eure Antworten!
Hörbares Wespennest unter dem Dach
Re: Hörbares Wespennest unter dem Dach
PS: Ich habe die ausfliegenden Wespen gerade nochmals eine Weile beobachtet und mir ist aufgefallen, dass sie etwas aus dem Nest heraustragen. Aus der Entfernung (näher kann ich an das Nest nicht heran) sieht es aus wie kleine weisse Kügelchen. Bedeutet dass, dass sie die Gipsdecke am abtragen sind?
Re: Hörbares Wespennest unter dem Dach
Salü Eluthir
Bezüglich der Gipsdecke kannst Du durch leichtes Abklopfen feststellen, ob und wieviel Gips schon abgetragen wurde.
Der Klang ändert sich.
Die Kratzgeräusche sind meist von den Larven. In Deinem Fall mit einer Gipsdecke, kann es zusätzlich auch davon sein.
Ich vermute mal, dass die Wespen im Spätsommer durch die Gipsdecke durchbrechen werden, da der Platz im Unterdach doch sehr beschränkt ist.
Um ein Eindringen in den Wohl-/Arbeitsraum zu vermeiden, würde ich ein Brett aus Massivholz im Bereich des Nestes anbringen.
Festes, hartes Holz können sie nicht durchdringen.
Es kann aber gut sein, wenn Du im Winter das Brett weg nimmst, dass in der Gipsdecke ein Loch ist.
Somit müsste dann doch eine Reparatur der Gipsdecke ausgeführt werden.
Auch wenn die Wespen durchdringen, das Nest hat genügend Fixationspunkte, so dass es nicht einfach herunterfällt.
Bezüglich der Gipsdecke kannst Du durch leichtes Abklopfen feststellen, ob und wieviel Gips schon abgetragen wurde.
Der Klang ändert sich.
Die Kratzgeräusche sind meist von den Larven. In Deinem Fall mit einer Gipsdecke, kann es zusätzlich auch davon sein.
Ich vermute mal, dass die Wespen im Spätsommer durch die Gipsdecke durchbrechen werden, da der Platz im Unterdach doch sehr beschränkt ist.
Um ein Eindringen in den Wohl-/Arbeitsraum zu vermeiden, würde ich ein Brett aus Massivholz im Bereich des Nestes anbringen.
Festes, hartes Holz können sie nicht durchdringen.
Es kann aber gut sein, wenn Du im Winter das Brett weg nimmst, dass in der Gipsdecke ein Loch ist.
Somit müsste dann doch eine Reparatur der Gipsdecke ausgeführt werden.
Auch wenn die Wespen durchdringen, das Nest hat genügend Fixationspunkte, so dass es nicht einfach herunterfällt.
Freundliche Grüsse
Roland
-----
Beratung / Umsetzung / Umsiedlung
https://www.faltenwespe.com
Roland
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